Denkt man an Äxte, fallen schnell Begriffe wie „Bäume fällen“, „Feuerholz“, „Feuer und Eisen“. Klingt also erstmal nicht sehr nachhaltig. Dass das auch anders geht, zeigt die Traditionsschmiede Gränsfors Bruk aus Schweden.

Bereits 1868 zog es den Sensenschmied Johan Petterson samt seiner Familie in den kleinen Ort Gränsfors in Mittelschweden. 1871 kaufte sein jüngerer Bruder Anders Pettersson eine weitere Sensenschmiede in Gränsfors. Er legte damit das Fundament für die Axtschmiede von Gränsfors Bruk. Heute kann der Axthersteller auf über 100 Jahre Expertise zurückblicken.

Massenproduktion und Akkordarbeit findet man in der Schmiede nicht. Es wird viel Wert auf eine gründliche Schmiedearbeit gelegt, die zwar auf den ersten Blick mehr Zeit kostet, aber eine aufwendige Nachbearbeitung beim Schleifen verhindert. Es gilt Qualität vor Quantität. Ein fertiger Axtkopf wird von den Schmieden mit ihren Initialen versehen. Ein Zeichen für den hohen Qualitätsanspruch von Gränsfors Bruk, denn wer hat schon gerne seinen Namen auf etwas stehen, womit man nicht zufrieden ist?

Gränsfors benutzt für die Fertigung ihrer Axtköpfe recyceltes Altmetall und verzichtet auf unnötige Lackierarbeiten. Anstatt eines umweltschädlichen Epoxydklebers, verwendet Gränsfors einen Holzkeil, um die Stiele der Äxte zu befestigen.

Doch das Wichtigste ist eigentlich, dass die Qualität und somit die Langlebigkeit eines Produktes auch Nachhaltigkeit bedeutet. Denn je länger ein Produkt genutzt werden kann, desto weniger Ressourcen werden verbraucht.

Bei guter Pflege kann eine Axt auch über mehrere Generationen genutzt werden. Aber auch wenn sie irgendwann ihren Dienst getan hat, entsteht am Ende kein Müll. Das verwendete Holz zerfällt und der Axtkopf kann recycelt werden und erhält so ein zweites (beziehungsweise drittes) Leben. Gränsfors Bruk zeigt so, dass beim Thema Axt Nachhaltigkeit eine große Rolle spielt.