Isomatten
Wer schon einmal auf längeren Rad- oder Wandertouren mit dem Zelt unterwegs war, wird wissen, wie wichtig guter Schlaf ist! Ein Ausrüstungsgegenstand entscheidet dabei maßgeblich über unsere Schlafqualität und ist daher einer der wichtigsten Punkte auf jeder Packliste: die Isoliermatte, oder eben auch kurz Isomatte. Aber wie im Dschungel an verschiedenen Modellen die richtige für einen selbst finden? R-Wert, Gewicht, Packmaß, selbstaufblasend oder nicht – zugegeben, es fällt leicht, hier die Übersicht zu verlieren. Wir haben dir in diesem Artikel einmal alles Wissenswerte zur Isomatte zusammengetragen.
Isolation ist das A und O
Die wichtigste Frage, die du dir vorab stellen solltest: Welche Temperaturen werden mich auf meiner Tour in etwa erwarten? Bist du im Sommer in Spanien unterwegs oder willst du in Skandinavien auf Wintertour gehen? Je nach Einsatzzweck variieren auch die Ansprüche an deine Isomatte. Die Isolationsleistung einer Isomatte wird mit dem Wärmedurchgangswiderstand, kurz R-Wert angegeben. Der gibt an, wie gut dich deine Isomatte gegen Kälte von unten isoliert – je höher der Wert, desto besser isoliert die Matte.
Grundsätzlich kannst du dich in etwa an diesen Werten orientieren, wobei du immer beachten solltest, dass Menschen unterschiedlich schnell frieren. Im Zweifelsfall gilt es also, lieber die wärmere Matte zu wählen, als später vor Kälte nicht schlafen zu können.
R-Wert 1,5 – 2,5 | Frühling bis Herbst (bis etwa + 2°C) |
R-Wert 2,5 – 3,5 | gemäßigte Winternächte (leichte Minusgrade) |
R-Wert 3,5 – 5,5 | Wintercamping (deutliche Minusgrade) |
R-Wert > 5,5 | Wintercamping, Expeditionen |
Auch der Untergrund, auf dem du liegst, hat dabei einen Einfluss auf die Isolationsleistung. So leiten Erde, Felsen oder Schnee Körperwärme schneller vom Körper weg, wohingegen ein Untergrund aus Gras, Laub oder Moos zusätzlich isolierend wirken kann.
Die verschiedenen Arten im Vergleich: Selbstaufblasend, Luftmatte oder Schaumstoff
Im Großen und Ganzen kann man Isomatten in drei verschiedene Kategorien aufteilen, wobei alle Mattenarten ihre eigenen Vor- und Nachteile haben.
Selbstaufblasende Isomatten
Der Liebling unter den Isomatten ist die selbstaufblasende Matte. Sie erspart dir Zeit und Arbeit beim Aufschlagen des Lagers, denn der offenzellige Schaumstoff im Inneren der Matte dehnt sich nach dem Entfalten aus und saugt die Luft so von selbst ein. Matten mit dieser Bauweise sind durch den verbauten Schaumstoff sehr bequem und isolieren meist vergleichsweise gut, sind aber auch etwas schwerer und größer vom Packmaß als luftgefüllte Matten. Selbstaufblasende Isomatten lassen sich außerdem vergleichsweise einfach reparieren.
Luftgefüllte Isomatten
Diese Matten bestehen nur aus einem luftdichten Außenmaterial und sind im Inneren in einzelne Kammern unterteilt. Das macht sie besonders leicht und klein verpackbar aber auch etwas empfindlicher. Um die Isolationsleistung zu verbessern, werden sie teilweise mit reflektierenden Folien oder auch mal mit Daunen oder Fasern gefüllt. Dadurch wird die Körperwärme nicht so schnell vom Körper weggeleitet und die Matte isoliert effektiver.
Schaummatten
Der Klassiker ist eine Isomatte aus Schaumstoff, wie zum Beispiel Evazote. Der geschlossenzellige Schaumstoff sorgt dafür, dass diese Matten sehr leicht und fast unzerstörbar sind. Der Nachteil: Wer viel Komfort sucht, ist hier falsch. Dafür eignet sich diese Matte auch als Yogamatte oder als Sitzunterlage für Pausen und du musst dir über den Untergrund wenig Gedanken machen. Aufgrund des recht großen Packmaßes werden diese Matten in der Regel außen am Rucksack befestigt.
Tipps im Umgang mit Isomatten
Damit einer erholsamen Nacht nichts im Wege steht, haben wir dir hier nochmal ein paar Tipps für den Gebrauch und die Pflege von Isomatten gesammelt.
- Achte auf den Untergrund deines Schlafplatzes. Spitze Steinchen oder Äste haben schon die eine oder andere Nachtruhe gestört und wer schon einmal mitten in der Nacht eine Matte flicken musste, guckt beim nächsten Mal lieber zweimal.
- Ein Flickset gehört auf jeder Tour ins Gepäck. Damit die Tour nicht unfreiwillig beendet wird, sollte man in der Lage sein, eine Matte im Notfall reparieren zu können. Dazu gehört zum einen das passende Flickset, sowie das Wissen, wie man im Notfall mit einer undichten Matte umgeht. Mehr Informationen dazu findest du auch auf unseren Service-Seiten. Falls du dazu Fragen hast, helfen wir dir gerne weiter.
- Luftgefüllte Matten sollten möglichst nicht mit dem Mund aufgeblasen werden, um zu verhindern, dass Atemfeuchtigkeit in die Matte gelangt und sie so auf lange Sicht zu schimmeln beginnt. Verwende am besten einen entsprechenden Pumpsack zum Aufpusten der Matte.
- Lässt du dein Zelt über mehrere Tage an einem Ort stehen, solltest du das Ventil deiner Matte tagsüber öffnen. Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht können dazu führen, dass sich die Luft in deiner Matte ausdehnt und sie sogar zum Platzen bringen.
- Isomatten sollten möglichst nicht komprimiert gelagert werden. Gerade bei selbstaufblasenden Matten kann das die Ausdehnungsfähigkeit beeinträchtigen. Am besten lagerst du Isomatten leicht aufgeblasen bei Zimmertemperatur (z.B. im, auf oder neben dem Kleiderschrank). Der Lagerort sollte unbedingt trocken sein, um Schimmelbildung zu vermeiden. Sinnvoll kann auch ein geöffnetes Ventil sein, um einen Luftaustausch zu ermöglichen.
Probeliegen
Angaben wie der R-Wert, Gewicht und Packmaß machen verschiedenen Modelle vergleichbar, aber einen wichtigen Faktor darfst du dabei nicht vergessen: deine individuellen Bedürfnisse. Denn jeder Mensch schläft unterschiedlich und daher ist es auf jeden Fall empfehlenswert verschiedene Matten zu vergleichen und vor allem: Probe zu liegen. Dafür haben wir eine „Liegestation“ im Laden, wo du die verschiedenen Modelle ausprobieren kannst. Wir stehen dir dabei mit Tat und Rat und viel Erfahrung zur Seite und finden auf diesem Weg die beste Matte für deine Ansprüche.